Lastmanagement in Niederspannung

24.05.2024

Lastmanagement in Niederspannung

FirstX

Lastmanagement in Niederspannung

Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben aus § 14a EnWG und deren regulatorischer Umsetzung in BK6-22-300 müssen Verteilnetzbetreiber seit dem 01.01.2024 im Niederspannungsnetz steuer-bare Verbrauchseinrichtungen (SteuVE) dimmen können. Hierbei unterstützen wir die Netzbetreiber mit unserem Produkt LiN (Lastmanagement in Niederspannung) auf vier Ebenen. Die vier Module verfügen über integrierte SSt., über die sie untereinander aber auch mit z. B. bestehenden Drittsystemen koppelbar sind.
Die auf Wunsch automatisierte Abarbeitung insbesondere der zeitkritischen Fälle erfolgt über Centerzustände. Zur Unterstützung der Konfiguration und der Abarbeitung stellen wir ein Center mit Prozessübersichten zu den Bereichen Netztopologie, Netzzustandsanalyse und Maßnahmenmanagement bereit.

LiN-Netztopologie

Die Netztopologie kann aus dem vorhandenen GIS importiert oder manuell eingepflegt wer-den. Der Netzverlauf wird grafisch in einer Karte angezeigt. In unserem Datenmodell können Sie die Komponenten des Netzes, wie z. B. Kabel, Ortsnetztrafos und Sammelschienen ablegen. Zu jeder Art von Komponente können Sie Spezifische Parameter, wie z. B. maximale Scheinleis-tung hinterlegen. Eine weitere Komponente ist der Hausanschlusskasten. Über diesen sind in FirstNet wiederum ZP, MaLo, MeLo, NeLo, TR, SR verbunden. D. h., der zu analysierende Netzbereich, inkl. der beeinflussbaren SteuVE, ist logisch verknüpft vollständig in FirstNet abgebildet.

LiN-Netzzustandsanalyse

Ziel der Netzzustandsanalyse ist es zu entscheiden, ob ein Engpass an einer oder mehreren ausgewählten Komponenten besteht (netzorientierte Steuerung) oder es ihn zu verhindern gilt (präventive Steuerung). Die Analyse beruht auf einen Wertevergleich von gemessenen, bzw. errechneten Zeitreihen für Strom / Spannung / Leistung an z. B. Trafo- / Sammelschienenabgängen mit Maximal- und Minimalgrenzen. Die Berechnung können Sie sowohl auf Basis der minütlichen Ist-Werte als auch auf Basis von Prognosen durchführen. In beiden Fällen können Sie Lastprofile mit ihren Prognosewerten berücksichtigen. Darüber hinaus können Sie Ausbauszenarien berücksichtigen. Mit Hilfe dieser Funktion können Sie im Rahmen der präventiven Steuerung geplante Ausbaumaßnahmen von z. B. Wärmepumpen oder Wallboxen bei der Analyse zeitpunktscharf berücksichtigen.
Die Ergebnisse der Netzanalyse werden inkl. der betroffenen Komponenten und überschrittener Leistung gespeichert. Darüber hinaus werden die betroffenen Komponenten in der Kartendarstellung durch Blinken besonders hervorgehoben.

LiN-Maßnahmenmanagement

Das Modul LiN-Maßnahmenmanagement besteht aus drei Komponenten:

  1. Maßnahmenermittlung
    Ziel ist es zunächst, dass Sie ermitteln, welche SteuVE Sie um welchen Betrag dimmen kön-nen. Anschließend obliegt es Ihnen diskriminierungsfrei zu entscheiden, welche der von FirstNet ermittelten SteuVE Sie zur Dimmung heranziehen. Die möglichen und die ausge-wählten SteuVE werden außerdem in einer Toolmanager-Ansicht dargestellt. Der Algorith-mus berücksichtigt bei der Auswahl u. a. die Mindestbezugsgrenze von 4,2 kW, EMS und Gleichzeitigkeitsfaktoren.
  2. Maßnahmenarchivierung
    Zu Dokumentationszwecken und zum Zweck der diskriminierungsfreien Vorgaben zur Leis-tungsreduzierung von SteuVE werden die vorgenommenen Maßnahmen archiviert. Auf Ba-sis dieses Archivs können Sie über die implementierten Algorithmen die SteuVE für die nächste Maßnahme ermitteln.
  3. Maßnahmen-Reporting
    FirstNet erzeugt ein regulierungskonformes Reporting der durchgeführten Maßnahmen entweder als Dateiexport für ein externes darstellendes System, oder stellt dieses direkt im Portal zur Verfügung.

LiN-Marktkommunikation

Vor dem Dimmen sind von Ihnen als Netzbetreiber Vorprozesse über den Universalbestellpro-zess umzusetzen. Diese Prozesse laufen zwischen Ihnen und den zuständigen MSB. Die Ad-hoc-Steuerung per API erfolgt ebenfalls von Ihnen als VNB über den MSB. Der Messwertemp-fang, ebenfalls per API umgesetzt, erfolgt direkt aus dem SMGw zu Ihnen als VNB. All diese Prozesse sind Teil dieses Moduls.

Vorteile für Sie

  • Als FirstNet-Nutzer haben Sie die Stamm- und Bewegungsdaten in Ihrem Netz bereits ge-pflegt und können sie direkt in die Umsetzung von § 14a EnWG integrieren.
  • Der zu analysierende Netzbereich, inkl. der beeinflussbaren SteuVE ist logisch verknüpft vollständig in FirstNet abgebildet.
  • Die Marktkommunikation erfolgt standardmäßig mit FirstNet. Die zusätzlichen Anforderungen im Rahmen der Umsetzung von § 14a EnWG lassen sich für Sie daher hier nahtlos integrieren.
  • Durch den modularen Aufbau können Sie die Funktionalitäten optimal in Ihr bestehendes System integrieren. Sie müssen nur die Funktionalitäten lizensieren, die das bestehende System nicht schon abdeckt.